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Hochsensibel und zurückhaltend: Warum viele ihre Stärke nicht leben

  • Autorenbild: Regine Egger
    Regine Egger
  • 1. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit
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Von außen stark und still. Innerlich wach. Doch oft verborgen hinter Mauern aus Anpassung, Angst – und Scham.


Hochsensibilität ist keine Schwäche - und doch fühlen sich viele hochsensible Menschen genau so: zu viel, zu weich, zu empfindlich für eine Welt, die Lautstärke oft mit Stärke verwechselt. Ein Versuch sich anzupassen um mitzumachen für die Illusion der Zugehörigkeit. Diese Fehleinschätzung – im Außen, aber auch tief im Inneren – führt nicht selten dazu, dass Hochsensible sich zurückziehen, sich anpassen, sich „abhärten“ wollen. Das kostet viel Kraft und was dabei oft verloren geht, ist mehr als nur der freie Ausdruck der eigenen Gefühle. Es ist Lebendigkeit selbst, die langsam leiser wird.


Genau deshalb können hochsensible Menschen ihre kraftvolle Seite oft erst dann wirklich spüren, wenn sie ihre eigene Sensibilität liebevoll wahrnehmen und annehmen lernen. In diesem wertvollen Prozess kann ein einfühlsames Coaching begleiten und unterstützen.


Die stille Scham

Viele Hochsensible wachsen mit dem unterschwelligen Gefühl auf, „falsch“ zu sein. Sie erleben Kritik nicht nur als Worte, sondern als tiefe Erschütterung. Sie nehmen Spannungen wahr, die andere gar nicht spüren. Und wenn sie ihre Empfindungen aussprechen, hören sie oft: „Du übertreibst“, „Sei nicht so empfindlich“ oder „Das bildest du dir ein.“


Die Folge? Eine tiefe Scham. Nicht über etwas, das sie getan haben – sondern über etwas, das sie sind. Das ist fatal! Diese Scham wirkt still und zäh. Sie kriecht in Beziehungen, Gespräche, Entscheidungen. Sie flüstert: „Versteck dich. Pass dich an. Sei wie die anderen.“ Und jedes Mal, wenn ein hochsensibler Mensch diesem Flüstern nachgibt, unterdrückt er nicht nur seine Sensibilität – sondern auch seine Lebendigkeit, seine Wahrheit, seine Kreativität.


Sensibilität als verkleidete Lebenskraft

Was viele nicht sehen: Hochsensibilität ist keine Schwäche. Sie ist eine fein geschliffene Antenne für Nuancen, Tiefe, Schönheit und Schmerz. Sie ist die Fähigkeit, in einer Welt der Reizüberflutung die Stille zu hören, in der Menschen sich wirklich begegnen können.

Wenn diese Sensibilität unterdrückt wird, wird auch das Lebendige in uns eng. Die Lust am Fühlen, Gestalten, Lieben. Die Fähigkeit, tief zu empfinden – Freude genauso wie Traurigkeit. Was bleibt, ist ein funktionierender Mensch mit innerer Leere. Vielleicht erfolgreich. Vielleicht beliebt. Aber innerlich abgeschnitten von seiner eigenen Wahrheit.


Der Weg zurück zur inneren Lebendigkeit

Heilung beginnt oft mit dem Erkennen: Da ist Scham – aber sie gehört nicht zu dir sondern stellt dein sensibles ich in Frage. Sie wurde übernommen, eingeatmet, still hingenommen. Doch sie ist nicht identisch mit deinem Wesen. Sie hält dich zurück, davon an dich und deine Intuition zu glauben und deine große Kraft zu leben. Hey, sensibel hat nichts damit zu tun, still und klein zu sein. Steh ein für dein wahres Wesen, deine sensibel Identität und schöpfe Kraft aus dem wie du bist und lebe deine lebendige Sensibilität.


Der Weg zurück zur gelebten Sensibilität – und damit zur eigenen Lebendigkeit – beginnt in kleinen Schritten:


  • Anerkennen, was ist. Ohne Urteil. Ohne sofort etwas ändern zu müssen.

  • Finden eines sicheren Raums. Ob in einem unterstützenden Freundeskreis oder einem Coaching wie bei deyoli®. Hochsensible brauchen Orte, an denen sie ihre Wahrheit sprechen dürfen.

  • Wieder fühlen lernen. Nicht alles auf einmal. Aber Schritt für Schritt. Denn mit jedem erlaubten Gefühl kehrt auch ein Stück Lebendigkeit zurück.

  • Die eigene Geschichte neu erzählen. Nicht als Schwäche, sondern als Stärke. Nicht als Makel, sondern als Gabe. Eine Geschichte die damit beginnt, immer zuerst das Herz zu fragen wohin der nächste Schritt gehen darf.


Deine Sensibilität ist kein Fehler – sie ist deine Sprache des Lebens

Wenn du hochsensibel bist, trägst du eine besondere Form von Intelligenz in dir – eine emotionale, intuitive, kreative Intelligenz, die diese Welt dringend braucht. Ja, sie kann überfordern. Aber sie ist auch eine Quelle von Tiefe, Verbindung und echter Präsenz.

Lass nicht zu, dass alte Scham dich von dir selbst trennt.


Deine Sensibilität ist kein Hindernis – sie ist dein Zugang zur Welt.

Deine Lebendigkeit wartet.

Dein Leben ist was jetzt passiert!

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