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  • AutorenbildRegine Egger

Aus dem Leben einer Hochsensiblen


Als mir klar wurde, dass ich hochsensibel bin, ist eine Last von mir gefallen. Es war wie ein Felsbrocken, den ich lebenslang mitgeschleppt habe und nun lächelnd beiseite legte. Wie oft bin ich an Grenzen gestoßen, habe mich angestrengt zu funktionieren wie andere und bin daran manchmal fast verzweifelt. Meine feinen Antennen versuchte ich, soweit es mir möglich war zu verbergen und zu ignorieren. Auch kannte ich meine außergewöhnliche Intuition, traute ihr aber selbst nicht. Sehr oft habe ich den Satz gesagt, "das hab ich eigentlich schon lange gewusst" und dennoch erschien es mir nicht vernünftig





Es war ein Versteckspiel vor mir selbst


Ich nahm alle Kraft zusammen, um zu funktionieren, wie von anderen erwartet.

Ich versteckte mich hinter meiner Arbeit, meinen Pflichten und meinen Studien. Ich zeigte Ergebnisse. Das erschien mir "normal". Wessen Norm war das eigentlich? Ich war der festen Überzeugung, meine Sensibilität wäre ein Makel. Derart verankert, waren die Glaubenssätze und Muster, die ich so viele Jahre trainiert hatte. Mein ganzes Leben war ich darauf getrimmt, mich anzupassen und zu funktionieren. Meine sensible Seite zeigte ich nicht. Das zeigte sich auch auf körperlicher Ebene. Immer öfter wurden Allergien zum Thema und immer versuchte ich diese erneut durch Medikamente oder Nichtbeachtung zu unterdrücken. "Das paßt schon" war mein Lieblingssatz. Die Folge waren Nebenwirkungen und immer weitere multiple Allergien. Es ging so weit, dass sich die Allergien auch gegen meinen beruflichen Weg stellten. ​​ Ich war gezwungen etwas zu verändern. ​​ Ich lernte, dass es nicht zielführend ist, die eigenen Körpersignale und Gefühle zu ignorieren. Symptome sind wie Rufe des Körpers, der Ursache auf den Grund zu gehen und im Einklang mit der Natur und sich selbst zu leben. Ich beschäftigte mich mit natürlicher Medizin, was Linderung ergab und hilfreicher war als all das schädliche Kortison, das mein Immunsystem unterdrücken sollte und somit die natürliche Reaktion meines Körpers.


Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass genau hier mein Potenzial steckt.

Ich hatte Glück. Von meiner Mentorin wurde ich auf meine Hochsensibilität angesprochen und auf meine besondere Gabe.


Komplett neue Möglichkeiten erschlossen sich

Mir war bis zu diesem Tag nicht bewusst, dass nicht jeder Mensch so viel an Reizen aufnimmt und in dieser intensiven Form spüren kann. Als ich erfuhr, was Hochsensibilität bedeutet und Menschen traf, die dieses Potenzial in einer wundervollen Art nutzen, fühlte es sich an wie eine Befreiung. Erst jetzt war mir klar, dass die Sensibilität ein wertvoller Anteil von mir ist. Ich kam in meine volle Kraft und entdeckte komplett neue Möglichkeiten. Es ging nicht von heute auf morgen. Es war als wäre etwas ins Rollen gekommen. Einiges in meinem Leben sortierte sich neu. Manches durfte gehen. Auch einige toxische Beziehungen hatten ausgedient. Menschen, denen ich glaubte, dass sie doch besser wissen als ich selbst was gut für mich ist. Das war und ist der schwierigste Part am Vorwärtsgehen. Dieser Weg bedeutet loslassen, um Platz für Neues zu machen.


Es war das größte Geschenk meines Lebens.

Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Mir war klar, dass ich nach all den Jahren in einem Korsett lebte, welches nicht das Meine war.


Dann ging alles ganz schnell. Die Suche hörte auf und mein Leben bekam einen anderen Fluss. Seither habe ich das Gefühl, dass ich tue, wozu ich berufen bin. Genau das, was ich versteckt habe, ist heute mein Potenzial. Ich bin unendlich dankbar für meine Mentoren*innen, Coaches und Freunde, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Natürlich geht meine Reise weiter, denn ich bin davon überzeugt, dass wir lernen und wachsen, solange wir leben.



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